Warum dieses Buch entstanden ist

violett-weißes Geflirre

Am Anfang war der Traum.

Nicht der Traum, …

… ein Buch zu schreiben. Obwohl die Idee wohl schon länger in mir gesteckt hat, wenn ich so überlege: Schon eine Weile vor diesem Buchprojekt habe ich angefangen, an einem Krimi rumzuplotten, kam aber nicht vom Fleck.

Und in den Neunzigern bin ich als angeblich deutsche Autorin im Konversationskurs meines Mannes vor seinen irischen Studenten aufgetreten, damit sie mir Fragen zu meinem Buch stellen konnten. („Ein Bier zu viel“, ein Krimi, in der eine Ehefrau ihren Mann erschlagen hat, der ein Mal zu oft besoffen nach Hause kam – etwas Besseres war mir auf die Schnelle nicht eingefallen.)

Auch nicht der Traum, …

… in dem ich einmal den perfekten Romananfang vor mir sah, auf cremefarbenen Papier gedruckt, alle Buchstaben und Wörter zu erkennen, das Layout mit dem sehr großen freien Raum vor dem Textbeginn sehe ich noch heute vor mir. Als ich aufwachte, hatte ich nicht mehr die leiseste Ahnung, was in dem Text stand, oder auch nur, worum es ging. Mir blieb bloß die quälend definitive Gewissheit, den perfekten Romananfang gesehen zu haben. Jetzt ist er für immer in den unzugänglichsten Tiefen meiner Fantasie versunken.

Der Traum, …

… der den Startschuss zu „Vitamin V wie Wohnung“ gab, war ein anderer. Ich stand vor dem Haus, in dem ich aufgewachsen bin, auf der Straße, blickte zu dem erhöht liegenden Gebäude hoch – und in der Tür stand jemand völlig Fremdes. Zu weit, um miteinander zu sprechen, aber ich wusste einfach, dass diese Person jetzt in dem Haus wohnte, in meinem, unserem Haus. Das war sehr schlimm.

Dann bin ich aufgewacht und dieses verstörende Gefühl erfüllte mich, ich konnte mich nicht frei davon machen. Das Erlebnis war so intensiv, dass ich anfing, darüber nachzudenken, was da passiert sein könnte. Und so entstand allmählich die Geschichte von Nora in Reas und Brunos Haus.

In diesem Moment wurde die Haustür von innen geöffnet und in der Tür erschien eine ungefähr 30-jährige zierliche Frau mit schwarzen Haaren. Sie trug eine helle, knielange Jeans und ein petrolgrünes T-Shirt. Sie lächelte freundlich in ihre Richtung.

„Eggert! Wer ist das? Was macht diese Frau in unserem Haus?“

„Das wollte ich euch doch gerade sagen. Also … Das ist Nora Giese … Die – die wohnt jetzt bei euch.“

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